22. August 2021 - Aschbuch

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22. August 2021

Kirche
Predigt zum 21. Sonntag im Jahreskreis am22. August 2021 in der Pfarrkirche in Kirchbuch
Prediger: Pfarrer Edward Kabba (Bild rechts)
Predigt zum 21. Sonntag im Jahreskreis

Schwestern und Brüder,
Wie oft hätten wir einen Menschen nötig, der uns aus den verstrickten Situationen heraushilft. Der uns die Augen öffnet und uns zeigt: So schaut es aus, entscheide sich, wie es weitergeht, zum Beispiel im wiederholten Streit mit dem Ehepartner. Man versteht den anderen einfach nicht mehr. Dann ist einer nötig, der einem die Augen öffnet. Oder im Konflikt mit dem Chef; eigenes Bemühen hilft nicht mehr aus der verfahrenen Situation heraus. Dann muss ein anderer das Ruder in die Hand nehmen und behutsam das Schiff heraushieven.
Jeder Mensch, ja jedes Volk befindet sich irgendwann einmal in solch einer Sackgasse. Wohl dem, der dann einen Menschen zur Seite stehen hat, der ihm die Augen öffnet und ihn vor eine Entscheidung stellt. So ging es auch dem Volk Israeliten. Sie hatten endlich das gelobte Land erreicht, sie hatten sich sesshaft gemacht. Da kehrt auch schon der "innere Schweinhund" zurück, man wird bequem, man vergisst, man gleich sich an, man wird sich selbst untreu.
Da steht einer auf. Es ist Josua, er erkennt die verfahrene Lage. Er sieht wie abtrünnig das ausgewählte Volk wieder geworden ist. Er steht auf und stellt sein Volk vor die Entscheidung: Zu wem wollt ihr gehören? Denkt doch an Gott, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, der Wunder getan und auch durch die Wüste geleitet hat, der euch beschützt hat und der euch seinen Namen genannt hat. Wollt ihr ihn verlassen, ihm untreu werden? Den Israeliten wird klar, dass sie sich wieder neu für ihren Gott entscheiden müssen.
Genau diese Frage stellt auch Jesus seinen Jüngern. Er fragt sie: Glaubt ihr an mich, oder misstraut ihr mir? Wollt auch ihr weggehen wie die anderen? Die anderen haben gehört, aber doch nicht gehört? - nicht geglaubt!
Im Evangelium entscheiden sich die Jünger für Jesus. Der Evangelist Johannes legt Petrus die Worte in den Mund: "Herr, zu wem sollen wir gehen?" Dieser Worte zeigen, an welchem Punkt die Jünger gelangt sind: Es scheint eine Sachkasse zu sein. Was haben die Jünger für Alternativen? Sie ahnen, wer Jesus ist, aber sie glauben es noch nicht. Sie wissen weder ein noch aus. Sollen sie bleiben, sollen sie gehen, aber wohin? Was ist das Richtige, was das Falsche? Nein, die Jünger fühlen sich von Jesus angezogen. Sie gehören zu ihm. Die Entscheidung ist gefallen.
Auch wir müssen uns immer neu entscheiden. Wollen wir zu Christus gehören? Und: Verhalten wir uns auch so, oder beten wir fremde Götter an? Fremde Götter mit den Namen Bequemlichkeit, Egoismus, Falschheit Intoleranz. Jesus kann uns die Augen öffnen, er kann aus der Sackgasse der Unentschiedenheit helfen. Dann können wir wie Petrus beten:"Herr, du hast Worte des ewigen Lebens."


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