27. November 2022 - Aschbuch

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27. November 2022

Kirche
Predigt zum 1. Advent am Sonntag den 27. November 2022 in der Filialkirche St. Ägidius in Aschbuch
Prediger: Hanke Andreas (Bild rechts)
In einer Sendung über die Kirche machte sich schon vor etlichen Jahren ein Reporter Gedanken, welche Rolle die Kirche in unserer Zeit spielt. Die Sendung an sich war nichts Besonderes. Nur das Schlusswort hat mich nachdenklich gemacht. Ich kann es nur noch sinngemäß wiedergeben.
"Wenn die Kirche in Europa weiterhin ihren Blick nur noch auf ihre zeitlichen Probleme richtet, auf Fragen der Organisation und der Moral, so läuft sie Gefahr, im Lauf der Zeit unterzugehen und mit ihr Gott."
Wenn die Kirche aber in unserer Gesellschaft lebendig bleiben will, so muss sie sich wieder mehr auf ihren eigentlichen Sinn besinnen und den Blick vom Zeitlichen weg auf das Ende der Zeit richten, auf Gott, der alle Zeit in seinen Händen hat und unsere Welt zur ewigen Erneuerung führen wird.

Der Advent, der mit dem heutigen Sonntag beginnt, er ist die Zeit, der sich mit der Frage beschäftigt, was soll und was wird die Zukunft von uns Menschen sein?  Gerade wenn wir solche Lesungen hören wie heute, wird uns wieder bewusst, wir leben in einer Zeit, wo uns Krieg und Terror, organisiertes Verbrechen und Katastrophen, wo uns Umweltzerstörung und Überbevölkerung als Probleme täglich vor Augen stellen.

Wir können nicht mehr so weiter machen wie jetzt. Unsere Welt ist bedroht und gefährdet. Sie ist gefährdet vor allem dort, wo Gott nichts mehr zu sagen bekommt, wo nur noch Macht, Profit und Eigennutz Maßstab für das Handeln sind, von Politikern wie von jedem einzelnen Menschen.
Auf diese Situation hin sagt uns der Advent. Diese Bedrohung der Welt, die ganzen Katastrophen, oder sogar der von vielen befürchtete Untergang, das ist nicht das endgültige Schicksal der Welt. Hinter dieser Welt steht der allmächtige Gott. Und Gott wird zu einem bestimmten Zeitpunkt unsere Welt von Grund auf neu machen. Zu einer Welt des Friedens, der Gerechtigkeit und des Glücks, zu einer Welt, die keine Not und kein Leid mehr kennt, zu einer Welt, die immer vollendet bleibt.

Das hat uns Gott selber versprochen, als er damals in Jesus Christus zu den Menschen gekommen ist. Das wird Gott selber alles ausführen, wenn er einmal in Jesus Christus wiederkommen wird. Und so kennen alle diese schrecklichen Visionen der Bibel immer wieder ein Happy End. Das Kommen des Menschensohnes, wie es Jesus im Evangelium ausdrückt, das der Welt Erlösung bringt.

So erinnert uns der Advent jedes Jahr daran, für die Kirche und für uns Christen persönlich gibt es wichtigere und dringlichere Fragen als über Zölibat, Frauen am Altar, synodaler Weg Bischofsrücktritte oder Pastoralkonzepte zu diskutieren. In einer Zeit voll Unsicherheit und Katastrophen sollte es uns darum gehen, wachsam zu sein, wie es Jesus sagt, zum einen als Christ wachsam zu sein.

Das Leben nicht einfach so dahinzuleben, sondern bewusst zu leben, zu sehen und auszuwählen, was gut ist. Und dann auch bewusst auf Gott hin zu leben. Schon jetzt Gedanken an Gott machen und den Kontakt mit Gott suchen und pflegen. Gebet und Gottesdienst helfen uns dabei.
Und als Kirche wachsam zu sein. Nicht einfach nur in alten Traditionen dahinzusterben, sondern die Fragen und Probleme der Leute zu hören und aus dem Glauben nach guten Antworten zu suchen. Damit als Kirche deutlich zu machen. In Gott liegt unsere Zukunft und die Zukunft der Welt.

Der Weg Gottes zu einer guten Welt heißt in unserer Zeit vor allem Frieden. Frieden mit allen Konsequenzen, Gerechtigkeit, Partnerschaft, Versöhnung, Ausgleich und liebevolle Achtung voreinander. Dabei müssen wir als Kirche mit gutem Beispiel vorangehen innerhalb der Institution Kirche und unter uns Christen selbst.

Darin liegt auch der Sinn, warum Kirche da ist, warum wir selber und alle Menschen da sind uns vorzubereiten auf das endgültige Kommen Gottes, ob es jetzt für jeden von uns persönlich ist im Moment des Todes oder vielleicht doch in einer Art Untergang der Welt in ihrer materiellen Form, der Erde.
Und die Welt an sich vorzubereiten auf das endgültige Kommen Gottes,
wenn wir mit unserem Glauben anderen Sinn und Zukunft aufzeigen,
wenn wir uns selber bei uns für eine friedlichere, gerechtere und liebevollere Welt einsetzen, die mehr den Vorstellungen Gottes entspricht als wir es jetzt leider erleben müssen.
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