09. Juli 2022 - Aschbuch

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09. Juli 2022

Kirche
Predigt zum 15. Sonntag im Jahreskreis am Samstag den 09. Juli 2022 in der Filialkirche St. Ägidius in Aschbuch
Prediger: Hanke Andreas (Bild rechts)
15. Sonntag im Jahreskreis: Zu was?

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
mit ganzem Herzen…,
deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.

Dauerbrenner in der Kirche, dieses Thema.
Da kommen wieder die alten Sachen wie:
Ich soll wieder mehr in die Kirche gehen, beten,
ich soll natürlich wieder mehr spenden
oder unentgeltlich was für die Kirche tun.
Zu was soll ausgerechnet ich immer was tun?
Es gibt doch genug andere.
Und schließlich zahle ich meine Steuern dafür.

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
mit ganzem Herzen…,
deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.
Ich möchte einmal diese Sache
von der anderen Seite aus anschauen,
warum es doch nicht so schlecht ist,
diese zwei Sätze ernst zu nehmen und zu tun.

Viele sagen: Zu was denn Gott lieben?
Ich brauche doch keinen Gott.
Was soll mir der schon bringen?
Ich würde eher sagen: Gott braucht uns nicht.
Aber wir brauchen sehr wohl Gott.

Es gibt sehr viele Dinge,
die wir selber nicht machen können:
Unsere Welt mit allen ihren Schätzen,
das was um uns herum alles wächst und lebt,
unser eigenes Leben als Menschen.
Das können wir nicht selber machen.

Das muss jemand anderes für uns machen.
Die tote Materie kann das auch nicht von alleine,
auch wenn manche Physiker davon träumen.
Das kann eigentlich nur einer: diese Macht Gott.
Auch wenn es Gott immer wieder etwas anders macht,
als wir es uns wünschen.

Und auch aus einem anderen Grund brauchen wir Gott.
Gott ist der einzige, der uns Leben schenken kann,
und zwar Leben dort, wo das jetzige Leben aufhört.

Als Christen glauben wir:
Gott wird uns Leben nach dem Tod schenken,
ewiges Leben ohne zeitliche Grenzen,
das wesentlich schöner ist als das jetzige.
Daran ist Jesus nicht ganz unschuldig.

Ohne Gott würden wir das nicht bekommen.
Deshalb haben wir allen Grund,
für diesen Gott auch etwas übrig zu haben:
an ihn zu glauben und ihm zu danken.
Denn dieser Glaube lässt schon ein bisschen Himmel
Zu uns auf die Erde durchscheinen.

Und ähnlich ist es auch mit dem Satz:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Nicht nur die anderen sind Nächste,
die von uns etwas brauchen.
Sondern auch wir brauchen die sogenannten Nächsten.

Wir brauchen die anderen Menschen.
Wir brauchen die Gemeinschaft mit den anderen.
Ich denke da an viele Dienste,
die andere für uns täglich tun, ganz selbstverständlich:
an die Leute, die uns versorgen
mit Wasser, Strom, mit Essen, mit vielen Dingen.

Wenn keiner für uns etwas tun würde,
wenn wir alles selber machen müssten,
dann wären wir ganz schön aufgeschmissen.
Wir brauchen also die anderen Menschen.
Sie machen uns durch ihren Dienst
das Leben angenehm und schön.
Genauso wie andere uns dazu brauchen.

Und das liegt auch im Sinn Gottes.
Unser Glaube sagt uns: Gott liebt uns Menschen.
Deshalb freut sich Gott auch,
wenn es jedem möglichst gut geht,
wenn wir uns das Leben angenehm und schön machen
und auf diese Weise ein bisschen Himmel
zu uns auf die Erde durchscheinen lassen.

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben…
Denn Gott braucht uns nicht.
Aber wir brauchen Gott.
Weil er uns vieles Gute und ewiges Leben schenkt.
Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.
Nicht nur die anderen brauchen uns,
dass wir ihnen helfen.
Wir brauchen genauso die anderen,
dass sie uns helfen.
Wir dürfen froh sein,
wenn andere in uns ihren Nächsten sehen.
So sollten wir auch in anderen unsere Nächsten sehen,
damit wir uns gegenseitig das Leben
angenehm und schön machen in Gottes Namen.
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